Daniel Wäfler, TCS Gruppendelegierter und Kantonsrat aus Gossau ZH, berichtet über Themen der Mobilität im Zürcher Oberland und darüber hinaus. Wir wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre.

  • 3-2024 Im Einsatz für die Mobilität an der ZOM

    Wenn die Wetziker Chilbi vorbei ist, dann steht die ZOM als nächstes vor der Tür und der Sommer geht allmählich in den Herbst hinüber. So war es in der Vergangenheit und so ist es zum Glück auch dieses Jahr. Das Zürcher Oberland hat weiterhin seine Gewerbemesse, mit Ausstrahlung über die Region hinaus, dies ist gut so! An der ZOM zeigt auch die TCS Gruppe Zürcher Oberland ihre Präsenz und die Besucherinnen und Besucher können sich direkt, über die vielfältigen Aktivitäten und Angebote informieren. Ein spannender Kulinarik-Wettbewerb mit 130 Preisen macht den Besuch noch interessanter.

    Gerade in Zeiten der Digitalisierung ist der persönliche Kontakt umso wichtiger, eine Messe wie die ZOM erfüllt hier einen grossen gesellschaftlichen Dienst. Es ist wichtig, dass auch künftig eine starke Wertschöpfung in der Region bleibt und die lokalen Angebote von Gewerbe und Landwirtschaft auch zu den Konsumentinnen und Konsumenten finden. Denn eine weitere Verlagerung in die grossen Zentren oder ins Ausland, wird die Verkehrsträger Strasse und Schiene eher noch mehr belasten und das Leben in unseren Dörfern und Städten immer eintöniger machen. Die ZOM steht für das regionale, aber auch für den Blick darüber hinaus, den letztendlich zeichnet sich Attraktivität auch durch Vielfalt und eine echte Auswahl aus, wie bei der Mobilität. Mit dem TCS und dem Stand des Vereins «Zusammenschluss Oberlandstrasse», wird die Mobilität gut an der ZOM vertreten sein, wenn es darüber hinaus noch mehr interessante Aussteller geben wird, die mit der Mobilität zu tun haben. Allein dies ist schon ein Grund, um der ZOM einen Besuch abzustatten. Persönlich kann ich einen Besuch nur empfehlen.

    Eine weitere Empfehlung möchte ich zugunsten, des von Baustellen und Grossveranstaltungen temporär eingeschränkten Gewerbes machen. Der Unterhalt von Infrastrukturen oder die Durchführung von renommierten Grossanlässen macht nicht immer allen nur Freude und manche haben existenziell darunter zu leiden. Wenn die Politik Projekte und Gelder bewilligt, bedeutet dies auch Opfer für direkt Betroffene zugunsten des Gesamten. Des einen Freud soll aber nicht einfach dem anderen Schaden sein. Vielleicht kann man auch hier etwas mehr Acht geben und die Betroffenen in der Region etwas verstärkt berücksichtigen. Denn wenn die Angebote weniger werden, wird auch unsere Auswahl kleiner, das Fachgeschäft oder Restaurant in der Nähe gibt es vielleicht nicht mehr, wenn man es braucht. In diesem Sinne danke ich allen, die auch auf diese Art ihren nicht immer ganz freiwilligen Beitrag zu unserer Lebensqualität und Mobilität leisten.

    Ich wünsche eine schöne Messe-Zeit von ZOM bis zur Olma.

    Ihr Daniel Wäfler, TCS Gruppendelegierter

    August 2024

  • 2-2024 Vertrauen gegenüber der nötigen Kontrolle ist am Besten

    Der Kanton Zürich wird demnächst sein Polizeigesetz revidieren und davon sind auch die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer auf den Strassen betroffen. Neu sollen Videoaufnahmen bestehender Verkehrsüberwachungskameras, auch für Fahndungen ausserhalb von Verkehrsdelikten zum Einsatz kommen dürfen. Ist dies ein Sicherheitsgewinn oder ein Freiheitsverlust für uns? Dazu habe ich mir ein paar grundsätzliche Gedanken gemacht, die ich mit Ihnen teilen möchte.


    In meinem Umfeld herrscht meist die Haltung vor, dass wenn man nichts zu verbergen habe, auch keine Angst vor Kontrollen haben müsse. Dies ist eine gesunde Einstellung gegenüber dem Staat und seinen Befugnissen und zeigt auch deutlich, dass bisher auch massvoll damit umgegangen wurde. Es gibt auch Menschen mit persönlichen Erfahrungen oder einer sehr freiheitlichen Einstellung, die dies nicht so sagen könnten. Das Spannungsfeld zwischen Freiheit und Sicherheit wird es immer geben und ein sorgsames Abwägen dieser wichtigen Güter ist im vitalen Interesse einer demokratischen Gesellschaft. Eine kritische Haltung gegenüber jeder Einschränkung der Freiheit ist daher eine gute Grundhaltung. Auch im Strassenverkehr stellt sich uns diese Frage bei der automatisierten Fahrzeugfahndung und Videoüberwachung (AFV). Kameras, die der generellen Verkehrssteuerung seitens des Bundes und des kantonalen Tiefbauamtes dienen, sollen, künftig auch bei Fahndungen helfen können, oder bei Ermittlungen, die nicht direkt mit dem Strassenverkehr zu tun haben. Einige Kantone wie der Thurgau haben mit dieser Praxis schon vor Jahren angefangen und wurden dann vom Bundesgericht zurückgepfiffen. Mittlerweile haben die kantonalen Parlamente die Gesetze so angepasst, dass diese konform mit dem Bundesrecht sind.

    Wenn die Kantone rund um den Kanton Zürich herum ihre Kameras zur Nummernschilderkennung nutzen, aber der Kanton Zürich nicht, dann wird der bevölkerungsreichste Kanton zum schwarzen Loch innerhalb der Schweiz, was keinen Sinn macht. Daher wird sich auch der Zürcher Kantonsrat bei der nächsten Revision des Polizeigesetzes mit dieser Frage auseinandersetzen müssen. Eine Kontrolle, von der man nichts spürt und deren Daten nach einiger Zeit gelöscht werden, ist unproblematisch. Insbesondere dann, wenn sie im demokratischen Prozess eingeführt und überwacht wird. Freiheit und deren Sicherheit und das Vertrauen in die dafür notwendigen Kontrollmassnahmen sind ein roter Faden, der nie abreissen darf. Persönlich vertraue ich unserem föderalen System und unserer Polizei und werde mich für mehr Möglichkeiten in der Strafverfolgung einsetzen. Aber mit Kontrolle der Kontrolleure durch das Volk.

    Das Volk hat zu entscheiden oder die von ihm für jeweils 4 Jahre befugten Volksvertreterinnen und Volksvertreter. Dies ist gut so und führt vielleicht auch zu Entscheiden zugunsten der Freiheit. Etwas schmunzeln musste ich über den Bürgermeister von Herzogenrath bei Aachen (D), der die Parkgebühren abschafft, um den Einzelhandel zu helfen. Für Einkaufstouristen aus der Schweiz dürfte es aber zu weit weg sein. Denn in Deutschland heisst es nun, noch vorsichtiger zufahren, denn nach dem Blitzbild ist nun auch dessen Zustellung besser mit der Schweiz geregelt worden. Gute Fahrt wünsche ich!

    Ihr Daniel Wäfler, TCS Gruppendelegierter

    Mai 2024

  • 1-2024 Mobilität ist Lebensqualität!

    Das letzte Wochenende wurde mit einem Bilderbuchsonntag beschenkt und nach der langen Schlechtwetterphase war für viele ein Sonntagsausflug angesagt. So zog es auch mich, samt Familie hinaus und wir mussten uns nur noch auf die Zieldestination einigen. Schnell fiel die Wahl auf das nahe Rapperswil und den Holzsteg nach Hurden. Mit dem Auto waren wir dann am schnellsten und konnten einen schönen Sonntagsspaziergang zwischen Ober- und Zürichsee machen.

    Sei es für den Arbeitsalltag oder die Freizeit, die Verfügbarkeit von leistungsstarken Verkehrsträgern und Flexibilität bei der Wahl des Verkehrsmittels, sind Eckpfeiler von Erfolg und Lebensqualität. Für den Wochenendausflug mag etwas mehr Wegzeit oder Parkplatzsuche noch drin liegen, doch im Arbeitsalltag ist eine planmässige Fahrt zum Ziel und zurück auch gesparte Zeit und somit Geld. Um in die Natur zu gelangen, muss zuerst eine kleine Reise unternommen werden, ausser man bleibt Zuhause. Erholung und Mobilität stehen genauso wie Natur und Verkehr in einer Beziehung zueinander und dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Auch zu Fuss oder für das Velo braucht es Wege und für den Individualverkehr oder die Bahn gilt dies im grösseren Massstab. Um die Bewegungsfreiheit zu erhalten und die Bedürfnisse in Arbeit oder Freizeit abzudecken, muss auch die Infrastruktur mithalten können. Dies bringt immer wieder Zielkonflikte mit sich, welche am Schluss demokratisch entschieden werden. Der abschliessende Volksentscheid zu Sachfragen, führt dann meist schon in der Beratungsphase zu guten Lösungen. Denn gerade in der dichtbesiedelten Schweiz ist es immer ein Abwägen zwischen der wertvollen Ressource Boden und den wachsenden Bedürfnissen einer ebenso wachsenden Bevölkerung. An dieser Stelle kann ich nur betonen, dass ein stehenbleiben nicht möglich ist und wir die nächsten Schritte für eine passende Infrastruktur angehen müssen. So viel wie nötig! Zu wenig zu tun ist gefährlich, aber auch unrealistisches zu fordern, birgt Gefahren.

    Der Seedamm ist das Paradebeispiel einer intakten Verkehrsschlagader. Während man auf dem Fussweg in der Natur unterwegs ist, fährt die S-Bahn an einem vorbei und auf der Strasse bewegt sich der Individualverkehr mit dem Veloweg daneben. Hier pulsiert der Verkehr zwischen drei Kantonen und entfaltet auch seine ökonomische Dimension. Davon profitieren wir alle und eine solche Verbindung ist existenziell für eine grosse Region und darüber hinaus. Heute könnte man ein solches Werk wohl gar nicht mehr erstellen, wenn es nach den strengen Regeln des Umweltschutzes geht. Doch das vorhandene Bauwerk überzeugt durch seine Effizienz. Es macht Sinn, die Verkehrsträger zusammenzuhalten, damit andernorts die Natur geschont werden kann. Mobilität als Ganzes fördern und bestehendes mit Augenmass auszubauen, ergibt Synergien und dafür braucht es auch künftig bewusste Kompromisse. Bei meinem Spaziergang auf dem Seedamm fühlte ich mich, trotz so nahem Verkehr, doch mitten in der Natur und konnte einen erholsamen Sonntagnachmittag erleben, welcher noch an einem guten Restaurant vorbeiführte. Lebensqualität dank Mobilität!

    Ihr Daniel Wäfler, TCS Gruppendelegierter

    Januar 2024

  • 4-2023 Sind wir bereit für den Winter?

    Die vier Jahreszeiten haben es in sich und prägen unser Leben immer noch sehr stark, auch wenn wir mittlerweile nicht mehr so stark wie frühere Generationen von ihnen abhängig sind. Auf Autofahrerinnen und Autofahrer hat der Winter aber nach wie vor einige Auswirkungen. Ab Ende Oktober heisst es jedes Jahr, die Sommerpneus durch die Winterfinken zu ersetzen. Bei der Scheibenwischerflüssigkeit braucht es Frostschutz und der Eiskratzer muss wieder in der Nähe sein.

    Der Eiskratzer ist im Sommer wohl das Unnötigste im Auto, aber beim ersten Frost wird er zum wichtigsten Artikel und sorgt dafür, dass wir pünktlich und sicher zum Ziel kommen. Das Vorbereiten auf den Winter hat etwas sehr gutes an sich. Es lehrt uns, sich vom Lebensgefühl der wärmeren Jahreszeiten zu trennen und sich auf das Bevorstehende einzustellen. Meist hofft man auf einen milden Winter und in den letzten Jahren, waren sie auch tatsächlich etwas milder, doch plötzlich gibt es Schneemassen oder tiefe Temperaturen. Wir wissen, dass der Winter kommt, und man stellt sich besser auf einen harten Winter ein, um nicht auf dem leichten Fuss erwischt zu werden.

    So selbstverständlich wie dies gerade für Autofahrende ist, sich in Eigenverantwortung auf den Winter vorzubereiten und zur Sicherheit beizutragen, in dem die Pneu das richtige Profil haben, so sollte es auch in anderen Bereichen funktionieren. Denn ein Winter und speziell der kommende Winter, birgt noch andere Herausforderungen. Zwar ist die befürchtete Strommangellage nicht mehr in den Schlagzeilen, wie vor einem Jahr. Aber gerade, wenn nicht darüber gesprochen wird, muss man auch dieses Risiko im Hinterkopf behalten. Persönlich werde ich neben den Winterpneus auch noch meinen Familien-Notvorrat, nach Vorgaben des Bundes, überprüfen und erneuern. Wenn etwas passiert, dann soll jenen geholfen werden, die sich nicht mehr selbst helfen können. Was ich zum Selbstschutz beitragen kann, tue ich gerne. «Verantwortungsvolles Handeln» kann man die Wintervorbereitungen auch nennen. Denn wenn es doch mal, auch unverschuldet, zu einem Blaulichtereignis kommt, dann können wir uns auf professionelle Hilfe verlassen. Schauen wir dazu, dass Rettungskräfte und Sicherheitskräfte die nötigen Mittel haben, um für uns bereit zu sein, wenn es dann eben sein muss. Bereiten wir uns aber auch persönlich auf die kommenden Jahreszeit vor, dann wird es so oder so ein guter Winter, insbesondere als TCS Mitglied. Ich wünsche Ihnen eine gute Fahrt!

    Ihr Daniel Wäfler, TCS Gruppendelegierter

    November 2023

  • 3-2023 Oberlandautobahn für die Enkel!

    Die Oberlandautobahn ist ein Thema, welches schon seit Generationen das Zürcher Oberland beschäftigt und ein Musterbeispiel für etwas Unvollendetes darstellt aber auch über eine Uneinigkeit der Zürcher Volksvertreter in Bern, wenn um die Interessen des Kantons geht. Wo in anderen Kantonen alles gegeben wird, um eine Umfahrung zu erhalten, hatte man es bei uns offenbar nicht nötig. Dies gilt es zu ändern und die Interessen der Region mit einer Stimme in Bern zu vertreten. Ich hoffe, auf die wichtige Lückenschliessung für unsere Region, in vernünftiger Zeit und werde mich mit Nachdruck dafür einsetzen.

    Als Junglenker und Berufsschüler wählte ich 1998 das Thema Oberlandautobahn für meine Vertiefungsarbeit im Allgemeinbildungsunterricht. Die Wartezeit auf der Grüningerbrücke eingangs Wetzikon, bei der Fahrt mit dem Auto in die Berufsschule Oberwetzikon, trübte jeweils meine neueste Freude am Lenkrad. Es nahm mich daher auch aus Eigeninteresse wunder, wie es mit der Entlastung der Achse von Aathal/Wetzikon/Hinwil und somit der ganzen Region aussieht. Somit wählte ich das Thema Oberlandautobahn und als Fragestellung den provokanten Titel: «Oberlandautobahn: Ein Projekt für die Enkel?» In meinem Umfeld und im Lehrbetrieb war man, ab dieser Fragestellung nicht gerade begeistert und meinte, hier sei ich doch zu sehr Pessimist und müsse etwas mehr Vertrauen in die Erwachsenenwelt haben, zu der ich nun gehöre. Tatsächlich milderte ich den Titel dann etwas ab und beliess die Fragestellung einfach inhaltlich. Dabei hatte ich ja, mit den Enkeln, meine Kinder gemeint und damit die Enkel der Babyboomer, welche schon seit den 60er Jahren mit der Oberlandstrasse rechnen. 1998 hätte ich es auch nicht für möglich gehalten, dass es nun schon meine Enkel am Lenkrad sein könnten, wenn die Lücke dereinst geschlossen wird. Aber mit Enkeln lag ich damals immerhin und leider richtig.

    Der damalige erwartete Baustart irgendwann um 2015 herum, wurde vom Bundesgericht im Juni 2012, mit dem Entschied gegen die bisherige Richtplan-Variante durch die Moorlandschaft, jäh zunichtegemacht. Politik und Verwaltung mussten zurück auf Feld 1 und die Variantenprüfung begann nochmals von vorn. Nun sind wir wieder so weit wie vor 2012 und zwei Varianten stehen bereit zum definitiven Entscheid, welcher nun aber in erster Linie beim Bund liegt. Das Astra, unter der Führung von Bundesrat Albert Rösti, hat die Oberlandautobahn im Strategischen Entwicklungsprogramm der Nationalstrassen (STEP) immerhin als eines von drei priorisierten eidgenössischen Vorhaben festgehalten. Im Ganzen sind 16 Projekte enthalten und davon unter den Favoriten zu sein, macht doch Hoffnung. Doch der mögliche Baustart ab 2038 ist sehr ernüchternd und eine Aussage der Bundesverwaltung. Hier muss der Kanton Zürich als grösster Geberkanton und als Wirtschaftslokomotive noch Einfluss nehmen. Dies geschieht nun primär über die eidgenössischen Räte, welche wir am 22. Oktober neu wählen. Hier muss das Zürcher Oberland und der ganze Kanton engagierte Vertreterinnen und Vertreter der Mobilität wählen und keine Verhinderungspolitik. Denn künftig wird es nicht weniger Menschen auf den Strassen und Schienen geben. Im Aathal hat es deutlich mehr Verkehrsaufkommen als auf der Gotthardautobahn. Ballenberg und Gebirgslandschaft aber ist nicht hier, sondern das pulsierende Wirtschaftsleben einer ganzen Grossregion. Dies und die Mobilitätsbedürfnisse der jungen Generation sind nicht zu unterschätzen und erfordert Taten für die Zukunft.

    Hier sind Lösungen gefragt und auch mehr dumme Fragen der Jungen, welche gar nicht dumm sind. Denn schliesslich möchte ich noch zusammen mit meinem Vater und meinen Kindern und noch möglichst jungen Enkeln, auf den 8 Kilometern Autobahnstrecke fahren, auf welche wir schon so lange warten!

    Ihr Daniel Wäfler, TCS Gruppendelegierter

    August 2023

  • 2-2023 Die Sehnsucht nach dem Süden.

    Johann Wolfgang Goethe hatte schon im 18. Jahrhundert, die Sehnsucht nach mehr Sonne geprägt und sich zum ersten Influencer für das Reisen in den Süden gemacht. Schon damals war der Gotthard die erste Adresse, wenn es um die Alpenüberquerung ging. Doch obwohl er dreimal den Gotthard bestieg, begnügte sich der Schriftsteller mit dem Blick nach Süden und ging wieder in Richtung Norden zurück. Für seine berühmte Italienreise von 1786 bis 1788 überquerte er aber ironischerweise über den Brenner die Alpen.

    Doch damals wie heute fasziniert der Süden und stellt die Querung der Alpen ein eindrückliches Erlebnis dar. Mulis und Postkutschen wurden mittlerweile von Zug und Autos abgelöst und ausserhalb der grossen Stauzeiten kann man nicht mehr von einem Wagnis sprechen. Aber ein gewisses Ehrfurchtgefühl bleibt bei der Querung zurück, egal ob über den Pass oder in einem der langen Tunnel. Mit der Eröffnung des Eisenbahntunnel im Jahr 1882 kam der Süden ein grosses Stück näher. Knapp 100 Jahre später konnte mit dem Strassentunnel, auch ohne Autoverlad direkt in den Süden gefahren werden, was ein grosser Fortschritt darstellte. 1981 nutzten schon 2,9 Millionen Fahrzeuge den Strassentunnel und mittlerweile sind es 6,5 Millionen! Der neue Gotthardbasistunnel verkürzte die Reise zu den Palmen jenseits der Alpen nochmals massiv und 2016 sprach sich das Stimmvolk mit 57% für den Bau der zweiten Strassen-Röhre aus. Im Jahr 2032 sollten dann zwei Strassenröhren bereitstehen, um den Staus etwas entgegenzuwirken.

    Die Beziehung zum Süden und im speziellen, die sehr wichtige Verbindung zu unserem schönen Kanton Tessin, ist seit Goethe enger geworden und unsere Reisequalität stets besser. Dem Drang nach Süden steht heute nichts mehr im Wege. Dazu beigetragen hat auch der TCS und es ist auch der TCS der einem Tipps zum Reisen gibt und einem in der Not hilft.

    Ich freue mich schon auf meine nächste Reise nach Süden oder zumindest in das Museum Sasso San Gottardo, was sich allein schon lohnt und bin dankbar, dass wir vorhergehenden Generationen so viel Mobilität verdanken. Tragen wir Sorge dazu und finden wir gute Lösungen, für die aktuellen Herausforderungen rund um unsere Mobilität.

    Ihr Daniel Wäfler, TCS Gruppendelegierter

    Mai 2023

     

  • 1-2023 Lege nicht alle Eier in einen Korb!

    Wir alle haben das obige Sprichwort sicherlich schon in verschiedenen Zusammenhängen gehört und können uns verschiedenes darunter vorstellen. Man könnte meinen, dass mit dem Modewort Diversifizierung oder auf Neudeutsch Diversity genau dieser Weisheit entsprochen wird, doch ist dem wirklich so?

    Gerade in der Verkehrs- und Energiepolitik bekommt man manchmal den Eindruck, dass eben doch alle Eier in denselben Korb gelegt werden sollen. Die hauptsächliche Ausrichtung auf eine einzelne Antriebsart und Energieproduktion erhöht die Abhängigkeit von Ressourcen und Technologien in diesen Bereichen. Dabei ist die teilweise Abkehr vom Erdöl und Erweiterung um alternativer Energien und Technologien ja gerade die Chance, um effektiv vielseitiger und unabhängiger zu werden. Diese Entwicklungen gilt es, verbunden mit der freien Wahl zu fördern, da alle davon profitieren und das jeweils Beste für uns wählen können. Kreditkarten und Twint sind ebenfalls eine Erleichterung und geben uns mehr Freiheiten, insbesondere wenn man doch zum bewährten Bargeld zurückgreifen kann. Es gäbe noch mehr Beispiele dafür aufzuzählen, doch im Wesentlichen geht es einfach um Risikominimierung. Ein Korb mag effizient sein, doch wenn er mal umkippt, dann sind auch alle Eier weg. Fortschritt ist zu begrüssen, aber er soll uns nicht abhängiger machen, sondern mehr Auswahl schaffen. Fehlt es dereinst mal an Strom, dann werden wir froh sein, dass es noch alternative Energien und Zahlungsmöglichkeiten gibt. Dies gilt auch für die Mobilität!

    Ihr Daniel Wäfler, TCS Gruppendelegierter

    Februar 2023

  • 1-2022 Vom gut fliessenden Verkehr profitieren alle!

    Seien wir ehrlich, wenn die Bevölkerung wächst, dann müssen auch die Infrastrukturen damit Schritt halten können. Unter Berücksichtigung von Umwelt, Nachhaltigkeit und Finanzen ist dies schwieriger als vor 50 Jahren, aber machbar!

    Der TCS steht für Mobilität und dessen Qualität und somit auch für das Zusammenspiel der verschiedenen Verkehrsmittel. Das hervorragende öffentliche Verkehrsnetz im Kanton Zürich entlastet den Individualverkehr und ermöglicht so mehr Mobilität für die Automobilisten/innen. Speziell das Gewerbe, welches stets auf den Strassenverkehr angewiesen ist und viel Wertschöpfung in Staus verliert, kann von mehr Mobilität profitieren und letztlich wir alle.

    Damit der Verkehr auch weiterhin fliesst, anstatt steht, oder wir im Zug stehen müssen, gilt es politische Vorstösse zu unterstützen, welche Mobilität ohne ideologische Scheuklappen fördern, statt sie zu behindern.

    Weiterhin gilt es auch die wichtigen Infrastrukturprojekte im Zürcher Oberland zu forcieren. Es braucht den steten Druck aus der Bevölkerung und der regionalen Politik, um die Prioritäten in Zürich und Bern zu unseren Gunsten zu setzen. Die Stedtliumfahrung Grüningen sowie die Lückenschliessung der Oberlandautobahn sind längst überfällig und gerade die Stedtliumfahrung wäre eigentlich schnell umsetzbar. Damit würde wertvolle Bausubstanz geschützt und Individualverkehr sowie der ÖV kämen besser voran. Packen wir es an!

    Ihr Daniel Wäfler, TCS Gruppendelegierter

    November 2022

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